Erweiterungsbau an der Höristraße
Da das St. Anna-Heim damals das einzige Altenheim in Singen war, wurde ein Erweiterungs-bau dringend benötigt. Bei Bekanntwerden dieser Pläne meldeten sich gleich über 100 Personen aller Konfessionen und aus ganz Baden an. Mit Beginn der Planungen 1951 wurde der erste Altenheim e.V. gegründet. Mitglieder waren: Dekan Kaiser, Josef Straubinger, Berta Schädler, Erich Greuter, Franz Josef Lietz, Anna Faul, Wilhelm Feger. Gleichzeitig mit der Erweiterung des Altenheimes wurden der Gemeindesaal, drei Jugendräume im UG und ein Raum für die Borromäus-Bücherei gebaut. Der Anbau erhielt eine Hauskapelle, einen Speisesaal, eine große Freiterrasse, ein kleines Refektorium für die Schwestern, ein Verwaltungsbüro, eine Telefon- und Rufanlage, Signal- und Notbeleuchtung, Ölheizung statt Kohleheizung, sowie Bäder, die von einer umfangreichen Warmwasserbereitungs-Anlage gespeist wurden. Die Einzelzimmer waren noch recht klein ( 12 qm ) und in den größeren Zimmern ( bis 40 qm ) mußten zwei bis drei Personen untergebracht werden, aber alle Zimmer waren nun mit fließendem Wasser ausgestattet, bis auf jene im Dachgeschoß. Hier wurde ein besonderer Waschraum eingerichtet. Die Baukosten von 380.000,- DM bereiteten Dekan Kaiser manche schlaflose Nacht. Es war nicht ganz einfach, den Altbau mit dem Neubau zu verbinden, da man die Heim-bewohner nicht ausquartieren konnte , aber Architekt Franz Josef Lietz meisterte alle
Schwierigkeiten und so wurde der zweite Bau des Altenheimes am 6. Dezember 1953 eröffnet. Es erhielt den Namen St. Anna. Vierundfünfzig alte Menschen fanden hier eine Heimstatt. Es herrschte eine sehr familiäre Atmosphäre. Schwester M. Fortunata Höfler schreibt in ihrer Chronik über das Wirken der Benediktinerinnen in St. Anna: "Das Wichtigste für den alten Menschen ist wohl nicht der materielle Luxus, sondern daß er sich begleitet weiß von echter menschlicher Fürsorge." Die Schwestern und Schwester Oberin Laurentia hielten stundenlange Sitzwachen an den Sterbebetten und kein Sarg verließ das Haus, ohne daß ein gemeinsames Vaterunser gebetet wurde.